Themen & Inhalte
In der klinischen Lehre wurden in den letzten Jahren eine Reihe neuer medizindidaktischer Formate entwickelt, vor allem durch den steigenden Bedarf an Distance-Learning. Vieles davon ist im White-Paper-Lehre der MedUni Wien niedergeschrieben. Das grundsätzliche Ziel dieses Seminars ist es, die Möglichkeiten der Implementierung dieser Innovationen in Zusammenschau mit neueren medizindidaktischen Entwicklungen zu diskutieren und – im wörtlichen Sinne des Begriffs Personalentwicklung – auch gemeinsam zu „entwickeln“ und auf diese Weise die Lerneffizienz der Studierenden zu steigern.
Im ersten Themenblock werden diese Rahmenbedingungen und das übergeordnete Ziel, klinisches Denken zu trainieren, vorgestellt.
Im zweiten Themenblock stehen „Fragen und Feedback“ im Mittelpunkt, denn Studierende lernen, was sie geprüft werden. D.h. wie man effizient mündlich-strukturiert und schriftlich mit MC-Fragen durch Fragensteuerung ein fallbasiertes (zentriert auf die Patientinnen und Patienten) und forschungsgeleitetes (durch die dynamischen Entwicklungen in der Medizin laufend zu aktualisierendes) Feedback gibt.
Im dritten Themenblock soll das für die jeweilige Lernsituation ideale Verhältnis zwischen Präsenz- und Distanzlehre gefunden werden, indem die drei Prämissen des multimedialen mobilen Mikro-E-Learnings berücksichtigt werden. Durch diese interaktiven Lernformen wird Abschied von der Frontalvorlesung genommen.
Im vierten Themenblock wird diskutiert, wie die ärztliche Rollendefinition – inklusive der der klinischen Mentor:innen - und die daraus resultierenden vier Komponenten des professionellen ärztlichen Handelns in die klinisch-naturwissenschaftliche Medizin integriert werden können: Medical Humanities, Sicherheitskultur, Digital Health und Public Health.
Zur Diskussion gestellt werden auch die Fragen, wie Kompetenzniveaus in einem Medizinstudium des 21. Jahrhunderts definiert werden können, wie in einem integrierten Curriculum die Lerninhalte mit denen anderer abgeglichen werden können und dies alles berücksichtigend gute Lernunterlagen erstellt und genutzt werden können.
Lernziele
- Das „White Paper Lehre“ der MedUni Wien und seine Umsetzung in der Praxis kennen.
- Neue medizindidaktische Entwicklungen mit dem Fokus auf „Klinisches Denken“ in der Praxis der Lehre berücksichtigen.
- Kritisches Denken in der Medizinischen Lehre unterrichten können.
- Klinisches Prüfen:
- Die Prinzipien der Objektivität, Reliabilität und Validität anhand der OSCE Prüfung verstehen.
- Die Bedeutung der Simulation von klinischen Entscheidungen anhand von Multiple Choice-Fragen erkennen und im Kontext mit anderen Formen der klinischen Simulation erstellen können.
- Digitale Lehre: Das Konzept des mobilen Micro-E-Learning sowie des multimedialen Lernens und Lehrens durch Nutzung neuer Technologien anwenden.
- Klinisches Mentoring und professionelles ärztliches Handeln:
- Die ärztlichen Rollen definieren (anhand des CanMEDs-Modells) und in die klinische Lehre integrieren.
- Die Relevanz von „Scholarship“ und Wissensmanagement in der Medizinischen Lehre erkennen und im eigenen Unterricht integrieren können.
- Die Thematik von „Patient Safety“ (Sicherheitskultur“) in der Lehre anwenden können.
- Die Bedeutung der „Narrativen Medizin“ bzw. der „Medical Humanities“ in der Medizinischen Lehre verstehen.
Zielgruppe
Primär klinisch-tätige Ärztinnen und Ärzte sowie – im Sinn des Joint-Teaching und des integrierten Curriculum-Modells (Z-Modell) – im weiteren Sinn die an klinisch orientierten Lehrformen interessierte Lehrende aus den Bereichen aller nichtklinischen Fachrichtungen.
Seminarleitung
Curriculumdirektion Humanmedizin und weitere Vortragende
Das Seminar wird in deutscher Sprache abgehalten.
Gruppengröße
Min. 8 / Max. 25 Personen
Stunden
12 Stunden / 0.7 ECTS
Teilnahmegebühr
Für folgende Personengruppen ist die Teilnahme kostenlos:
- Für MitarbeiterInnen der MedUni Wien
- Für externe Lehrende mit Lehrauftrag an der MedUni Wien
- Für Lehrende aus den Lehrkrankenhäusern der MedUni Wien
- Für akkreditierte Ausbildungspraxen Allgemeinmedizin der MedUni Wien