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Einleitende Worte

Comics offerieren vielfältige Möglichkeiten, sich mitzuteilen und reichen über die Sprache hinaus. Darstellungen von Erlebnissen, Empfindungen und Emotionen ermöglichen einen Austausch, der weiter reicht als Sprache und Lesekompetenz. Unaussprechliches kann in Form von Comics zu Papier gebracht werden, ebenso wie komplexe Inhalte, die vieler Worte bedürfen würden. Dabei bieten Comics auch Gelegenheit für Rezeption, Interpretation und Reflexion durch die Betrachtenden.

Der bildliche Ausdruck nimmt insbesondere in der Medizin einen bedeutenden Platz ein, müssen schließlich Schmerz, Verlust, Überforderung, Krankheit, Trauer, emotionale Belastung, sichtbare sowie unsichtbare Verletzungen und vieles mehr verarbeitet werden. Der medizinische Alltag ist für niemanden selbstverständlich bewältigbar und stellt Herausforderungen an Ärztinnen und Ärzte, Studierende, medizinisches Personal, An- und Zugehörige und nicht zuletzt an Patientinnen und Patienten.

Eine Reflexion alltäglicher sowie kritischer klinischer Situationen und das Wahrnehmen von Bedürfnissen in sogenannten Medical Comics und in der Graphic Medicine als Interaktion zwischen Comics und Gesundheitswesen erlauben einen Blick hinter das Offensichtliche. Dabei steht nicht primär eine humorvolle Darstellung im Vordergrund, sondern die visuelle Aufbereitung verschiedener Themenbereiche. 

Die Ausstellungen der kommenden drei Jahren unter dem Titel KÖRPER (2020), GRENZEN (2021) und SCHMERZ (2022) verweisen bewusst auf die Möglichkeit eines Perspektivenwechsels und werden neben Medical Comics auch Medien wie Filme, Fotografien, Gedichte, Literatur, Musik, Narratives und Zeichnungen etc. nutzen.

Die Bandbreite an möglichen Emotionen versinnbildlicht die Vielseitigkeit des Erlebens von Situationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Betrachtungen aus wechselnden Perspektiven weisen darauf hin, dass es sinnvoll sein kann, die „eigene Rolle“ zu verlassen. Mitmachstationen im Rahmen der einzelnen Ausstellungen bieten die Möglichkeit, aktiv zu reflektieren.

Wir laden Sie ein, in eine neue Welt einzutauchen: jene der Medical Comics, Pathographien und Medical Humanities.

Haben Sie den Mut, diese Kunstform zu betrachten! Leben Sie die Kunst, mutig zu sein!

Projektleitung

Eva K. Masel, Andrea Praschinger (Initiatorinnen)

Ruth Kutalek, Ruth Koblizek

medicalcomics@meduniwien.ac.at